Existenzanalytische Psychotraumatherapie

Traumatisierte Menschen leiden oft ihr Leben lang unter der Last der Erinnerungen, von denen sie immer wieder überschwemmt werden und die sie wie im Hier und Jetzt erleben. Die Folgen sind u.a. Schlafstörungen, Ängste, Panikattacken und erhebliche Einschränkungen im Alltag.

Einer der Grundsätze in der Psychotraumatherapie ist, von den Fähigkeiten und Ressourcen statt von den Defiziten der Betroffenen in der Therapie auszugehen. Durch Erfragen und Beobachten der Möglichkeiten, die die Patient/innen - trotz des erlebten Traumas - entwickelt haben, um mit und nach dem Trauma leben zu können, durch die Einbeziehung des vorhandenen Wissens über psychische und körperliche Zusammenhänge gibt es in der Psychotraumatherapie Möglichkeiten, wie „das Schwere“ leichter gemacht werden kann.

 

In der Psychotraumatherapie werden drei Behandlungsphasen umgesetzt: Die wichtigste ist die Stabilisierungsphase, in der es um Sicherheit geht, sowohl äußerliche als auch innere Sicherheit und Sicherheit in der therapeutischen Beziehung. Stabilisierung ist auch in den beiden folgenden Phasen immer wieder notwendig, wenn es in der Psychotherapie zur Begegnung mit dem Trauma kommen kann und anschließend das Trauma verarbeitet wird, so dass es als eine Erinnerung, als ein vergangenes Ereignis in den Lebenszusammenhang eingeordnet werden kann und das gegenwärtige Leben sich dann davon frei und ungehindert entfalten kann.

Was ist ein Trauma?

Ein Trauma ist ein -- für den Betroffenen -- unfassbares, schlimmes Erlebnis oder eine schwere Belastung durch eine andauernde, unangenehme Situation.

 

Manche bedrohlichen Erfahrungen sind so einschneidend, dass sie ohne Hilfe von außen nicht verarbeitet werden können. Dadurch entstehen, manchmal erst mit zeitlicher Verzögerung, körperliche und seelische Beschwerden wie z. B. plötzlich hereinbrechende Erinnerungen an das Erlebte in Form von Bildern, Sinneseindrücken oder Körperempfindungen. Das vergangene traumatische Erleben kann sich aber auch in somatischen Beschwerden, Ängsten, Depressionen und inneren Spannungen äußern.